Der menschliche Fuss ist ein komplexes Gebilde mit viel Variabilität. Anhand folgender Zahlen lassen sich er und die auf ihn wirkenden Belastungen und Kräfte veranschaulichen:

Das Zusammenspiel von 26 Knochen, über 33 Gelenke miteinander verbunden, bildet den Fuss. Stabilisiert wird diese Konstruktion von 32 Muskeln und Sehnen und weit über 100 bindegewebigen Bändern. Bei den für Ihre allgemeine Gesundheit empfohlenen 10‘000 Schritten am Tag ergibt das 3,65 Millionen Schritte im Jahr. Im Laufe unseres Lebens umrunden wir somit ca. 3 Mal die Erde. Die Belastung der Ferse beim Gehen beträgt ca. das 4,5-fache unseres Körpergewichtes, unsere Füsse tragen unglaubliche 2,5 Tonnen Gewicht/Tag.

Da der Fuss der am meisten beanspruchte Abschnitt des Bewegungsapparates ist, führt eine zusätzliche, erblich bedingte Schwäche des Bindegewebes, zu einer Deformierung und somit häufig zu Schmerzen. Weiter kann es zu Abnützungserscheinungen und chronischen Überlastungssyndromen kommen.

Krankheitsbilder

Arthrose Arthrose (Hallux rigidus) Bänderriss Deformierung der Kleinzehen (Hammer-/Krallenzehen) Entzündung oder Riss der Achillessehne Ermüdungsbruch/Stressfraktur Fersensporn (Plantarfaszitis) Knick-Senk-Spreizfuss Morton-Neuralgie Schiefstand der Grosszehe (Hallux valgus) Schmerzhafter Ballen (Metatarsalgie) Schneiderballen (Digitus quintus varus)

Wie bei allen anderen Gelenken im Körper (Schulter, Hüfte, Knie) kann man auch in den Gelenken des Rück- und Mittelfusses Arthrose entwickeln. Hierbei handelt es sich um den langsam fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels. Einerseits handelt es sich hierbei um den natürlichen Alterungsprozess, Gelenkbrüche oder Fehlstellungen verbunden mit Übergewicht können eine Arthrose aber beschleunigen.

Typischerweise werden Anlaufschmerzen oder belastungsabhängige Schmerzen während oder nach Spaziergängen beschrieben. Bei der Arthrose des oberen Sprunggelenkes fällt häufig eine eingeschränkte Beweglichkeit auf, die zu Problemen beim bergauf- oder bergab Laufen führt. Bei der Mittelfussarthrose werden die Schmerzen auf das Fussrist lokalisiert, oft ist hier eine Vorwölbung zu tasten.

Je nach Stadium und Lokalisation der Arthrose bieten sich therapeutische Möglichkeiten an. Neben der Einnahme von Schmerzmitteln (NSAR) können unter Röntgenkontrolle durchgeführte Infiltrationen mit lokalem Anästhetikum und Kortison in gezielte Gelenke die Schmerzen lindern. Hilfreich ist zudem das Tragen von möglichst festem, stabilem Schuhwerk eventuell in Kombination mit orthopädischen Schuheinlagen, um die Gelenke von aussen zu stabilisieren.

Bei der Arthrose im Grosszehengrundgelenk (Verschleisserkrankung) ist der Gelenkknorpel aufgebraucht, so dass auch die Beweglichkeit immer schlechter wird. Ausserdem wird das Gelenk, durch die krankheitsbedingte Anlage von zusätzlichem Knochen (Osteophyten), dicker und steif. Die Folge sind Druckschmerzen und eine weitere Reduktion der Beweglichkeit beim Abrollen über die Grosszehe, so dass als Folge vor allem der Fussaussenrand schmerzhaft überlastet wird.

An konservativen Massnahmen bleibt die Anpassung des Schuhwerkes zu erwähnen. Konsequent müssen Schuhe mit fester, nicht biegbarer Sohle (z. B. Carbonsohlen-versteifung) und weitem Zehenraum getragen werden, um die Belastung des arthrotischen Gelenks zu reduzieren. Zur Schmerzlinderung können kurzfristig Medikamente eingenommen werden (NSAR) oder eine Infiltration mit lokalem Anästhetikum und Kortison kann vorgenommen werden.

Der Bänderriss ist eine der häufigsten Sportverletzungen. Aber auch in Alltagssituationen kann es bei einem Umknicken oder Verdrehen des Fusses nach aussen zu einer Verletzung der Aussenbänder am Sprunggelenk kommen. Der Aussenbandapparat verbindet den Knöchel mit Teilen des Rückfusses (dem Sprungbein und dem Fersenbein). Er setzt sich aus 3 Bändern zusammen (vorderes Aussenband = Ligamentum fibulotalare anterius, mittleres Aussenband = Ligamentum fibulocalcaneare, hinteres Aussenband = Ligamentum fibulotalare posterius). Zusätzlich wird das obere Sprunggelenk durch den Innenbandapparat (Ligamentum deltoideum) stabilisiert. Je nach Schwere der Verletzung unterscheidet man eine Bandzerrung/Bänderdehnung, den teilweisen Bänderriss von einem oder mehreren Aussenbänder und den vollständigen Bänderriss eines oder mehrerer Aussenbänder. Zusätzlich können Begleitverletzungen auftreten, wie Verletzung der Gelenkkapsel, Zerrung/Riss des Innenbandapparates, Verletzung von Sehnen, oder begleitende Knorpel-/Knochenverletzungen.

Am betroffenen Gelenk kommt es nach dem Umknicken meist zu einem plötzlich einschiessenden Schmerz und innerhalb von wenigen Minuten bildet sich eine Schwellung über dem Aussenknöchel. Da bei einer Bandverletzung häufig auch Blutgefässe mitverletzt werden, tritt das Blut in das umliegende Gewebe aus, was sich in der Folge in einem Bluterguss (Hämatom) zeigt. Häufig ist eine Vollbelastung aufgrund der Schmerzen nicht mehr möglich.

Erste Massnahmen bei Verdacht auf einen Bänderriss ist die sofortige Entlastung und Schonung, kühlende Massnahmen sowie Hochlagern und leichte Kompression, um das Ausmass der Schwellung zu reduzieren. (PECH- Regel: Pause, Eis, Compression, Hochlagern).

Bei Hammerzehen handelt es sich um eine Verformung der Kleinzehen, wobei diese im Mittelgelenk gebeugt und im Endgelenk überstreckt sind. Bei der Krallenzehe ist die Kleinzehe im Mittel- und Endgelenk gebeugt. Durch die Deformierung kommt es zu Druckstellen, Rötungen und Entzündungen, was das Tragen von Schuhen unkomfortabel macht. In einem späteren Stadium ist die Zehe steif und in ihrem Grundgelenk ausgerenkt, was dann zusätzlich Schmerzen am Vorfussballen verursachen kann. Häufig treten diese Erkrankungen zusammen mit einer Spreizfuss- oder Hallux valgus Deformität auf. Oft besteht eine erbliche Veranlagung, aber auch das jahrelange Tragen von zu engen Schuhen, neurologische Störungen, Muskel- Nervenverletzungen des Unterschenkels oder Fusses, entzündliche Erkrankungen, wie rheumatoide Arthritis oder Morbus Sudeck, fördern die Entstehung von Kleinzehendeformitäten.

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und für das Gehen und Abstossen von grosser Bedeutung. Bei den Krankheitsbildern muss unterschieden werden zwischen der schmerzhaften Entzündung, wobei hier weiter der Ort der Entzündung unterschieden wird (mittleres Drittel oder Sehnenansatz am Fersenbein) und dem akuten Riss der Sehne.

Bei der Entzündung im mittleren Drittel (Achillodynie) ist die Sehe ca. 2-5cm oberhalb der Ferse verdickt und druckschmerzhaft, schmerzverstärkend wirkt das Bergauflaufen. Oft werden Anlaufschmerzen am Morgen beschrieben.

Im Akutstadium sollte die Sehne entlastet werden. Hierfür gibt es Fersenkeile oder spezielle Bandagen. Zusätzlich kann neben dem Auftragen von Salben oder Eis die Einnahme eines entzündungshemmenden Medikamentes die Schmerzen lindern. Zusätzlich kann mit Physiotherapie begonnen werden, wobei hier einerseits die lokale Behandlung (Detonisierung, Querfriktion, Ultraschall, Stosswellentherapie, Tape) durchgeführt wird und gleichzeitig Dehnungsübungen und spezielle Kräftigungsübungen erlernt werden. Die Übungen müssen anschliessend über mindestens 3 Monate selbständig mehrmals täglich durchgeführt werden.

Bei hartnäckigen Beschwerden trotz oben beschriebener Massnahmen bietet sich bei ausgewählten Patienten die Eigenblutbehandlung an (PRP, platet rich plasma).

Bei einer Chronifizierung der Beschwerden kann eine Operation diskutiert werden. Dabei wird das chronisch entzündete und verdickte Gewebe entfernt und die übrige Sehne wieder vernäht wird.

Zu diesem Krankheitsbild kommt es entweder durch eine dauerhafte Überlastung eines gesunden Knochens (Ermüdungsbruch) oder eine mangelnde Anpassung des Knochengewebes an die Belastung (Insuffizienzfraktur). Am häufigsten sind die Mittelfussknochen betroffen (Marschfraktur).

Ein Ermüdungsbruch kann sich schleichend entwickeln, aber auch akut auftreten. Zunächst treten belastungsabhängige Schmerzen auf, später können Schwellungen und Rötung hinzukommen. Im weiteren Verlauf lassen die Schmerzen auch in Ruhephasen nicht mehr nach.

Die häufigste Ursache von Fersenschmerzen ist eine Überlastung (Reizung, Entzündung, Mikroschäden) der Sehnenplatte, die das Fussgewölbe trägt. Ca. jede 10. Person entwickelt im Verlauf des Lebens eine Plantarfasziitis. Risikofaktoren sind eine vorwiegend stehende Tätigkeit, Rennen oder Übergewicht verbunden mit gewissen Fussdeformitäten wie Knick- Senkfüsse oder Hohlfüsse. Fast immer besteht eine Verkürzung der Wadenmuskulatur und oft auch der hinteren Oberschenkelmuskulatur.

Typischerweise werden Anlaufschmerzen beschrieben, besonders nach der Nachtruhe, wobei der Schmerz an der Innenseite der Ferse als brennend und stechend angegeben. Da man im Röntgenbild häufig einen Knochensporn am Fersenbein sieht, spricht man im Volksmund von „Fersensporn“. Dieser Knochensporn ist jedoch nicht für die Schmerzen ursächlich, sondern vielmehr ein Ausdruck einer chronischen Zugbeanspruchung am Sehnenansatz.

Die Therapie besteht in der Akutphase in der Schonung des Fusses. Schmerzauslösende Tätigkeiten sollten vermieden werden, damit sich die gereizten Strukturen erholen können. Entzündungshemmende Medikamente oder lokal entzündungshemmende Massnahmen (Kühlen, Ultraschall, Salben, Pflaster, etc.) können zusätzlich helfen.

Diese drei Komponenten der Fussdeformität kommen sehr häufig vor, oft sind sie erblich bedingt. Bei schwachem Bindegewebe entwickelt sich eine Abflachung des Fusslängs- (Knick-/Senkfuss) und Fussquergewölbes (Spreizfuss), was zum Beispiel bei längerem Stehen oder Laufen zu Schmerzen führt.

Erste therapeutische Massnahmen sind das Tragen von angepassten Einlagen und gutem Schuhwerk mit fester, nicht biegbarer Sohle und Physiotherapie/Spiraldynamik zum Aufbau der stabilisierenden Muskulatur.

Dies ist eine Erkrankung der peripheren Nerven, bei der diese durch mechanische Reizung zwischen den Grundgelenken anschwellen. Mit der Zeit entsteht eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes um den Nerv. Meistens sind die Nerven zwischen der 3. und 4. Zehe betroffen, aber auch zwischen der 2. und 3. Zehe. Begünstigt wird die Entstehung einer Mortonneuralgie durch Spreizfüsse, wobei die betroffenen Nerven bei Belastung des Vorfusses zwischen den Mittelfussknochen-Köpfchen gespannten Bändern hinaufgedrückt und damit mechanisch gereizt werden.

Betroffene Patienten klagen über unvermittelt auftretende, intensive Schmerzen, die in die Zehen (meistens 3. und 4. Zehe) ausstrahlen. Zusätzlich kann es zu unangenehmen Gefühlseindrücken wie Kribbeln, Taubheit, Stechen, Elektrisieren und Warm-Kaltstörungen in den Zehen kommen. Diese Empfindungen treten jeweils nach einer gewissen Zeit des Tragens von Wander-, Ski- oder Fahrradschuhen auf. Das sofortige Ausziehen der Schuhe mit leichtem Massieren der Füsse bringt meist eine rasche Besserung.

Unter einem Hallux valgus versteht man das Abweichen des ersten Mittelfussknochens nach innen (zur Körpermitte), hier kommt es zu einer druckbedingten schmerzhaften Rötung. Durch den Zug der deplatzierten Sehnen, kommt es zu der typischen Schiefstellung der Grosszehe, wobei diese nach aussen zeigt (weg von der Körpermitte). Die Ursachen für die Entstehung sind vielseitig, wobei eine erbliche Veranlagung die Hauptrolle spielt.

Einerseits kommt es zu immer wiederkehrenden Entzündungen (Schleimbeutelentzündungen) und Druckschmerzen im Schuh über dem Ballen, im Verlauf kommen weitere Beschwerden hinzu. Da die erste Zehe durch ihre Fehlstellung einen Grossteil ihrer Stützfunktion verliert, wird der 2. Mittelfussknochen chronisch überlastet. Dadurch entsteht eine Hornhautschwiele im Fussballenbereich (über dem 2. aber auch 3. Mittelfussköpfchen). Ausserdem werden die Bänder an der 2. Zehe überstrapaziert und können einreissen. Dadurch entwickelt sich, zusätzlich zur Hallux valgus Deformität, eine Hammerzehe.

Als Metatarsalgie bezeichnet man sämtliche Schmerzen an den Grundgelenken der 2.- 5. Zehe. Sie äussern sich vor allem als Druckschmerzen im Ballenbereich beim Abrollen, besonders beim Barfusslaufen auf hartem Boden oder beim Tragen von Schuhen mit dünnen, harten Sohlen (z.B. Ballerinas, Flip Flops). Ursächlich ist ein Auseinanderweichen der Mittelfussknochen unter Belastung (Spreizfuss). Diesen Vorgang begünstigen eine Bindegewebsschwäche (genetische Veranlagung), Übergewicht, hohe Vorfussbelastung (Verkürzung der Wadenmuskulatur, Tragen von Absatzschuhen) und berufliche, stehende Tätigkeit. Mit zunehmendem Alter kann das Fettpolster am Fussballen ausdünnen, so dass die Mittelfussknöchelchen überlastet werden, was dann zu einer schmerzhaften, aber schützenden Schwielenbildung führt.

Bei der Therapie steht die Entlastung der schmerzhaften Mittelfussköpfchen im Vordergrund. Dies erreicht man in erster Linie durch individuell angepasste orthopädische Einlagen sowie Adaptation des Schuhwerkes. Es sollten möglichst Schuhe mit weichem Fussbett und stabiler, nicht biegbarer Sohle getragen werden.

Damit bezeichnet man eine Fehlstellung der Kleinzehe an der Fussaussenkante, wobei häufig ein Spreizfuss zugrunde liegt. Der 5. Mittelfussknochen weicht nach aussen ab, die Kleinzehe wird zur Fussinnenseite gezogen. Ähnlich wie beim Hallux valgus kommt es immer wieder zu Entzündungen und Schleimbeutelreizungen über dem Kleinzehengrundgelenksballen, zusätzlich kann ein Konflikt zwischen der 4. und 5. Zehe auftreten.

Zunächst wird das Tragen von orthopädischen, massgefertigten Einlagen empfohlen, um das Fussquergewölbe zu stabilisieren und es muss das Schuhwerk angepasst werden, damit genügend Platz vorhanden ist. Zur Therapie der akuten Schleimbeutelentzündung in der Frühphase eignen sich kühlender Verbände, zum Beispiel mit Quark oder auch Salben. Zwingend muss jeder Druck auf die schmerzhafte Stelle vermieden werden, es können auch für einen begrenzten Zeitraum Schmerzmittel (NSAR) eingenommen werden.

Im fortgeschrittenen Stadium und bei Schmerzen, welche die Gehstrecke und Lebensqualität einschränken, kann eine Operation diskutiert werden. Beim oberen Sprunggelenk kommen drei Methoden in Frage. Die Arthroskopie mit Entfernung von Knochenanbauten und instabilen Knorpelanteilen, die Versteifungsoperation (Arthrodese) oder das Einsetzen eines Kunstgelenkes (OSG Prothese), jedoch eignet sich hierfür nicht jeder Patient.

Bei der Arthrose des unteren Sprunggelenkes und der Mittelfussgelenke kann eine Knochenfusion (Arthrodese/Versteifung) der von Arthrose betroffenen Gelenke durchgeführt werden. In der Regeln muss der Fuss nach einer solchen Operation während 6 bis 9 Wochen in einem Unterschenkelgips ruhiggestellt werden.

In einem milden Stadium kann chirurgisch das alleinige „Säubern“ des Gelenkes mit Entfernung der Knochenanbauten (Osteophyten) angeboten werden. Dadurch verbessert sich rasch die Beweglichkeit und es bedarf nur einer relativ kurzen Heilungszeit. Als Nachteil muss klar angeführt werden, dass damit nur die Symptome für einige Jahre gelindert werden, die Arthrose aber später wieder zunehmen wird.

Als definitive Lösung empfehlen wir im fortgeschrittenen Stadium die Versteifungsoperation des Gelenkes. Dieser Eingriff wird stationär durchgeführt und man verbringt 2-3 Tage im Spital. In den ersten 6 Wochen nach der Operation hilft ein Spezialschuh, dass man vor allem auf der Ferse läuft und nicht abrollt. Danach kann wieder auf Alltagsschuhe mit stabiler Sohle gewechselt werden.

Wir empfehlen möglichst rasch einen Arzt zu konsultieren, eine Röntgenuntersuchung wird durchgeführt, um knöcherne Verletzungen auszuschliessen. Da das Sprunggelenk direkt nach dem Unfall häufig aufgrund der Schwellung und Schmerzen nicht umfassend untersucht werden kann, empfehlen wir eine Kontrolluntersuchung nach wenigen Tagen.

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, wird der Unfallhergang im Detail erfragt, das Sprunggelenk wird untersucht und häufig können so Rückschlüsse auf die Art und das Ausmass der Verletzung gezogen werden. Möglicherweise handelt es sich um eine Bänderdehnung und nicht um eine Bandruptur. Falls notwendig veranlassen wir weitere bildgebende Verfahren (MRI), um das Ausmass der Begleitverletzungen (Verletzung von Sehnen, Knorpelverletzungen oder Knochenödeme) besser beurteilen zu können.

Ganz individuell wird das entsprechende Behandlungskonzept auf Sie und ihre Verletzung abgestimmt. Meistens kann ein Bänderriss ohne eine Operation gut therapiert werden. Für das Behandlungskonzept entscheidend ist, ob das betroffene Band teilweise oder vollständig gerissen ist, wie viele Bänder verletzt sind und ob auch andere Teile des Gelenkes (zum Beispiel Knochen, Knorpel oder Sehnen) mit verletzt wurden. Je nach Ausmass der Verletzung empfehlen wir eine Ruhigstellung in einer vorgefertigten Schiene oder in einem für Sie massangefertigten Kunststoffgipsstiefel für 6 Wochen nach Verletzung. Durch das Tragen der Schiene bzw. des Kunststoffgipsstiefels wird ein erneutes Umknicken verhindert und die Bänder können stabil ausheilen. Der Vorteil ist das Tragen von normalen Turnschuhen mit erlaubter Vollbelastung, sobald dies schmerzfrei möglich ist. Anschliessend erfolgt mittels intensiver Physiotherapie die Rückkehr zu Freizeit- und Sportaktivitäten.

Bei anhaltender Instabilität und immer wiederkehrenden Misstritten trotz intensiver Physiotherapie über mehrere Monate, kann eine operative Stabilisierung des Sprunggelenks notwendig sein. Hierbei werden die verletzten und gerissenen Bänder gestrafft und am Ursprungsort refixiert. Der Eingriff kann in Teilnarkose durchgeführt werden. Nach einer Operation ist die Ruhigstellung in einem Unterschenkelgehgips für 6 Wochen vorgesehen, 2 Wochen darf das Bein nicht belastet werden, anschliessend, nach Wundheilung und Gipswechsel, ist eine normale Belastung erlaubt. Nach 6 Wochen wird mit dem Physiotherapeuten gemeinsam der Belastungsaufbau durchgeführt und sensomotorische Übungen werden erlernt, um erneute Misstritte zu vermeiden.

An konservativen Massnahmen empfiehlt sich das Tragen von Einlagen zur Korrektur des Spreizfusses, Anpassung des Schuhwerkes (Spezialschuhe mit weitem Zehenraum), Tragen von Schutzpolstern oder Zügelverbänden (Tape). Regelmässige podologische Behandlungen und unterstützende Physiotherapie (nur im flexiblen Stadium) zur Zehengymnastik, sowie Dehnungsübungen für die Wade sind zu empfehlen.

Auch operativ kann die Fehlstellung der Zehen korrigiert werden. Ziel ist es, die ursprüngliche Achse der Zehe wiederherzustellen. Dabei werden die deformierten Gelenke korrigiert und zu kurze Sehnen verlagert oder verlängert. Die Zehe wird dann für 6 Wochen mit einem Draht stabilisiert. Nach der Operation sollte für 6 Wochen ein Schuh mit steifer Sohle getragen werden, auf der Ferse darf man aber zum Gehen normal belasten. Nach 4-6 Wochen wird der Draht bei uns in der Praxis entfernt und es können wieder Alltagsschuhe getragen werden.

Bei der Entzündung der Achillesssehne direkt am Ansatz des Fersenbeins (Insertionstendinitis) wird häufig zusätzlich eine knöcherne Verdickung (Haglund Deformität) beobachtet.

Auch hier besteht die Therapie im Akutstadium in der Trainingspause bzw. Reduktion der Belastung, lokale Anwendungen wie Kühlen, Salben und Sportpflaster, der Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten sowie Physiotherapie.

Bei hartnäckigen Beschwerden, die über mindestens 6 Monate nicht auf die genannten Massnahmen ansprechen, ist eventuell die Operation indiziert. Hierbei wird die Sehne teilweise vom Knochen abgelöst, das entzündete und geschädigte Gewebe entfernt und auch die Verknöcherungen werden entfernt. Anschliessend wird die Sehne mit Ankern wieder am Knochen fixiert. Nach einer solchen Operation ist die Ruhigstellung im Unterschenkelgips über 6 Wochen notwendig. Anschliessend muss nochmals über 6 Wochen ein Fersenkeil getragen werden. Auch nach der Operation ist der Heilungsverlauf oft langwierig.

Durch eine plötzliche Anspannung der Sehne, wie zum Beispiel beim Start zum Sprint oder Abspringen, kann es zu einem Riss der Sehne kommen. Häufig reisst die Sehne mit einem gut hörbaren Knall, verbunden mit Schmerzen und Kraftverlust. Der Zehenspitzenstand kann nicht mehr durchgeführt werden, häufig ist eine Delle zu tasten.

Bei einer operativen Therapie werden die beiden Sehnenstümpfe wieder zusammengenäht. Danach muss der Fuss während 6 Wochen in leichter Spitzfuss-Position im Gips ruhiggestellt werden.

Die nicht operative Therapie ist sinnvoll, wenn man radiologisch nachweisen kann, dass sich die beiden Sehnenstümpfe bei Spitzfuss- Position gut aneinanderlegen. In diesem Fall wird ebenfalls 6 Wochen lang ein Kunststoffgips in Kombination mit einem Spezialschuh (Künzli- Rehab Total Schuh) getragen.

Die Akuttherapie besteht in der Entlastung (Immobilisation) des Fusses an Stöcken, ggf. können Spezialschuhe dabei helfen. Bei Verdacht auf eine Insuffizienzfraktur oder zusätzlichen Risikofaktoren ist eine Vorstellung beim Endokrinologen oder Frauenarzt zu empfehlen, um eine Osteoporose auszuschliessen.

Zur Dauertherapie ist eine kalziumreiche Diät zu empfehlen sowie gut angepasstes Schuhwerk mit eventuell zusätzlichen Einlagen.

Wichtig ist die Therapie der Ursache (über Monate hinweg), welche in der Reduktion der Spannung und des Zuges an der Plantaraponeurose besteht. Da sich die Verkürzung und erhöhte Spannung über Jahre hinweg entwickelt haben, müssen Dehnungsübungen über Monate konsequent durchgeführt werden. Die Physiotherapie dient nur unterstützend zum Erlernen und zur Kontrolle, ob die Übungen korrekt durchgeführt werden.

Eine Nachtlagerungsschiene dehnt passiv über die Nacht die Wadenmuskulatur und wirkt sich besonders positiv auf die morgendlichen Anlaufschmerzen aus. Das Anbringen von Tapeverbänden oder das Tragen von Einlagen entlasten den Sehnenansatz und können somit zur Heilung beitragen.

Das Schuhwerk sollte eine feste, stabile Sohle aufweisen sowie eine Fersendämpfung.

90% der Fersenschmerzen verschwinden vollständig unter den genannten Therapiemassnahmen, es dauert aber auch bei konsequenter Durchführung der Übungen 6-10 Monate.

Bei anhaltenden, chronischen Schmerzen oder fixierten, schmerzhaften Fehlstellungen bleibt die Möglichkeit eines korrigierenden chirurgischen Eingriffes.

Bei der Behandlung ist auch hier die erste Massnahme das Tragen von orthopädischen Einlagen, um das Quergewölbe aufzurichten. Zusätzlich sollten Schuhe getragen werden, die den Vorfuss nicht einengen.

Können die Beschwerden dadurch nicht gelindert werden, kann als nächster Schritt eine Infiltration mit lokalem Anästhetikum und Kortison vorgenommen werden, was den chronisch gereizten Nerven zum Abschwellen bringt.

Bei anhaltenden Schmerzen mit einem stark verdickten und vernarbten Nerv besteht die Lösung in einer operativen Entfernung des Nervs. Nach einer Operation sollte der Fuss für ca. 3 Wochen geschont werden. In dieser Zeit wird ein Spezialschuh mit fester, nicht biegbarer Sohle getragen. Der Fuss darf auf der Ferse voll belastet werden.

Bei milder Deformität oder wenig Beschwerden ist die nicht operative, konservative Behandlung die beste Lösung. Hierzu zählt das Tragen von massgefertigten Einlagen in Kombination mit geeignetem Schuhwerk. Dies kann die Zunahme der Fehlstellung aufhalten. Zusätzlich können Fuss-/Zehengymnastik, Spiraldynamik, Tapeverbände bei hoher Vorfussbelastung wie z. B. Joggen, oder das Tragen von Nachtschienen den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Solange der Hallux valgus nicht oder nur wenig stört, wird eine Operation nicht empfohlen. Kommt es aber zu regelmässigen Beschwerden mit Beeinträchtigung der Lebensqualität und Verzicht auf gewisse Tätigkeiten, dann ist die Operation eine gute und schmerzlindernde Lösung. Dabei stehen verschiedenste Operationsmethoden zur Auswahl. Im Gespräch mit dem Patienten wird individuell entschieden, welches Verfahren am erfolgversprechendsten ist.

Nach einer solchen Operation bleibt man zirka 2 Nächte im Spital, anschliessend sollte während 6 Wochen ein Spezialschuh getragen werden. Danach kann auf Alltagsschuhe mit weichem Obermaterial und stabiler Sohle gewechselt werden.

In der Akutphase und besonders zur Behandlung der schmerzhaften Druckstellen helfen kühlende Massnahmen, entzündungshemmende Salben und Pflaster oder, für einen begrenzten Zeitraum, entzündungshemmende Schmerztabletten (z.B. Voltaren oder Ibuprofen).

Physiotherapie oder Spiraldynamik kann unterstützend durchgeführt werden, besonders zur Erlernung von Dehnungsübungen für die hintere Bein- und Wadenmuskulatur und zum Trainieren der Fussmuskulatur.

In seltenen Fällen muss eine Operation in Betracht gezogen werden, meistens liegen dann aber zusätzliche Deformitäten vor, wie zum Beispiel eine Hallux valgus- Deformität oder Hammer- und Krallenzehen.

Bei nicht ausreichender Wirkung dieser Massnahmen kann die Fehlstellung operativ korrigiert werden. Der Eingriff wird stationär durchgeführt, anschliessend bedarf es einer Schonung des Fusses in einem Spezialschuh für 6 Wochen, wobei auch hier jederzeit auf der Ferse zum Gehen normal belastet werden darf. Nach 6 Wochen können wieder bequeme Alltagschuhe getragen werden.